Laura et Mathilde en échange Voltaire, histoire d’une jolie fugue à deux voix

Mathilde Defaye et Laura Hoppe Alvarez ont choisi en 2008 de participer au programme Voltaire. Elles nous racontent aujourd’hui leur histoire à deux voix et en deux langues.

Laura : „Als ich vor zehn Jahren entschieden habe, dass ich in meiner 11. Klasse ins Ausland gehen wollte, habe ich natürlich erstmal an die typischen englischsprachigen Länder gedacht. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass es meine Eltern waren, die mich davon überzeugt haben, mich für ein französischsprachiges Land zu entscheiden. Sie waren der Meinung, dass das deutsche Schulsystem ein ausreichend gutes Englisch vermittelt und ich langfristig am meisten von einer neuen Sprache profitieren würde.

Über die Webseite des DFJWs bin ich auf das Voltaire-Programm gestoßen. (…) Als ich Mathildes Steckbrief gelesen habe, war sie mir auf Anhieb sympathisch. (…). Nach anfänglichem hin und her schreiben, fingen die Videoanrufe an und als wir uns sicher waren, dass wir zusammenpassen könnten, haben auch unsere Eltern Kontakt aufgenommen. „

Mathilde : « Fin janvier 2008, mon dossier pour le programme Voltaire a été envoyé dès le début de l’année scolaire et je reçois enfin celui de ma correspondante. En découvrant les informations sur ma future famille d’accueil, je commence à me poser un milliard de questions. Dès la première conversation sur MSN avec Laura, nous sommes d’accord sur une chose : nous avons trop attendu pour nous rencontrer, le plus tôt sera le mieux.

Nous voilà partis pour Essen, mes parents et moi, à peine deux semaines après cet échange. (…) Nos deux familles et nous étions probablement à des années lumières d’imaginer que c’était là le début d’une si belle histoire d’amitié.»

Laura: „ (…) Die sechs Monate, die wir zusammen in Deutschland verbracht haben empfinde ich heute als eine der intensivsten Zeiten meines Lebens. Wir haben uns kennen, streiten und lieben gelernt…so wie das bei Geschwistern normal ist. Es war nie eine normale Freundschaft zwischen Mathilde und mir, es war immer das Gefühl von Familie, das bis heute geblieben ist. Wir haben uns von Anfang an auf Deutsch unterhalten und nach den ersten zwei Monaten war Mathilde schon so flüssig, dass es sich völlig natürlich angefühlt hat.

Mathilde : « Mes six mois à Essen n’auraient pas pu mieux se dérouler. Ma famille d’accueil est devenue pour moi une vraie famille, Laura ma sœur. Lorsque ce fut son tour de venir en France, tout se déroula exactement de la même manière. Nos familles se sont aussi adoptées, les rencontres se font toujours avec beaucoup de joie et d’autres projets voient le jour. »

 Laura : „(…) Mein Französisch war bei meiner Ankunft in Frankreich so schlecht, dass ich natürlich sehr dankbar war in Mathilde eine Verbündete zu haben, mit der ich Deutsch reden konnte. Trotzdem haben wir sehr schnell entschieden, dass wir die Spielregeln beibehalten würden und wir in meiner Zeit in Frankreich nur Französisch reden würden. (…). Ganz ohne Deutsch ging es natürlich nicht, es hat sich als unsere Geheimsprache in Frankreich etabliert und war in einigen Situationen sehr hilfreich, insb. wenn wir nicht wollten, dass unsere Eltern oder Brüder und verstehen.

Mathilde : « Je retourne en Allemagne l’été, je pars aussi avec eux en vacances à l’étranger et j’ai fait un stage dans un hôpital à Essen l’été entre ma première et ma terminale. Laura part aussi avec nous et nos familles se retrouvent pour Noël. Nos petits frères finissent aussi par faire le programme Voltaire, ensemble. Une nouvelle aventure qui scelle encore plus le lien incroyable qui s’est formé entre nos deux familles. »

Laura : „ Ja, unsere Eltern und unsere Brüder. Mathildes Familie ist vom ersten Tag an auch meine Familie gewesen. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass zwischen den anderen Familienmitgliedern und mir unterschieden wurde. Als mein Französisch gut genug war, haben meine Gasteltern mich Fremden gegenüber selbstverständlich als ihre Tochter vorgestellt und es hat nie jemand nachgefragt. Ich glaube, wenn mich jemand nach meiner schönsten Erfahrung fragen würde, dann ist es genau das. Dieses Gefühl ohne Einschränkungen in eine Familie aufgenommen, beschützt und geliebt zu werden. Meine Gasteltern gehören bis heute zu den wichtigsten Bezugspersonen in meinem Leben. Sie haben mich in einer Phase geprägt, in der ich so viel von ihnen gelernt habe und dafür bin ich auf ewig dankbar.

(…) Mathilde ist heute Zahnärztin und ich bin Chemikerin. Wir sitzen beide an unseren Doktorarbeiten und haben nicht viel Zeit, aber jedes Mal, wenn wir zum Hörer greifen und auf einem deutsch-französischen Mischmasch reden oder wenn wir uns sehen, dann ist alles wie immer…wie bei echten Geschwistern eben. In meinem heutigen Berufsleben muss ich sagen, dass ich froh bin, mich damals für das Voltaire-Programm und für Frankreich entschieden zu haben. Ich bin Wissenschaftlerin und arbeite in einem sehr internationalen Umfeld. Die Tatsache, dass ich heute zertifiziert verhandlungssicher Französisch spreche, hat mir einige Türen geöffnet und meinen Freundeskreis um einiges bereichert. „

Mathilde : « Aujourd’hui cela fait dix ans que nos familles se sont adoptées. Dix ans que nous passons au moins une fois un moment ensemble par an : Noël, Pâques, le Nouvel an ou encore des vacances pour se faire découvrir nos pays respectifs. Nos parents sont même partis tous les quatre au Japon pour fêter ces dix ans d’amitié. (…) Aucun mot ne pourra décrire correctement le lien qui nous unit, probablement parce qu’il est aussi singulier que fort.

Mathilde et Laura : « Ce petit résumé de notre histoire me permet de vous dire que le programme Voltaire est à l’origine d’une de mes plus belles rencontres et d’une belle et longue histoire de famille. »