Mit Bildern bewegen und fremdsprachliche Kompetenzen fördern

par Wulf Conrad, professeur de français et d’éducation physique au Schillergymnasium de Cologne, formateur (pédagogie de projet, animation linguistique, Teletandem®) pour l’OFAJ

Bilder sind als Medium nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken und sprechen auch unsere Schüler, vor allem in sozialen Netzwerken, stark an. Dieser Effekt lässt sich auch bei der Vermittlung fremdsprachlicher Kompetenzen gut nutzen, wenn es darum geht Schülerinnen und Schüler gleich im doppelten Sinne zu bewegen – emotional über spannende Bildinhalte und körperlich mit aktivierenden Methoden. 

In den folgenden kurz skizzierten Übungen sollen Bilder, die im Optimalfall dem Anspruch Ästhetik, Information und Emotion gerecht werden, für einen motivierenden Fremdsprachenunterricht genutzt werden.

Das geheimnisvolle Symbol

Auf einem Tesakreppstreifen zeichnet jeder Teilnehmer ein Symbol, das nicht zu offensichtlich ist und zum Nachfragen animiert (Mögliche Themen: Hobbies, Leibgericht, Lieblingsorte, …)

 Foto: Wulf Conrad

Die Bilderbörse

Bei der Bilderbörse erhält jeder Teilnehmer ein Foto, das beispielsweise ein attraktives Reiseziel abbildet. Die Aufgabe der Teilnehmer ist es nun, diese Fotos zu tauschen und darüber zu verhandeln, warum man ein bestimmtes Foto gerne haben oder loswerden möchte.

Foto: Wulf Conrad

Bilder ordnen

In einem zweiten Schritt können die Fotos aus der Übung „Bilderbörse“ in Gruppenarbeit nach Prioritäten sortiert werden (z.B. Einigt euch auf ein gemeinsames Reiseziel. / Legt eine gemeinsame Reiseroute fest).

Audioguide 2.0

Im Raum werden Bilderpaare aufgehängt, die sich ähneln. Die Lehrkraft hat zu jedem Bilderpärchen eine Audioaufnahme vorbereitet (z.B. über die App Actionbound, so dass jeder Teilnehmer diese per Smartphone und Kopfhörer abhören kann), bei der man genau hinhören muss, um herauszufinden, welches der beiden Bilder beschrieben wird.

Texte bildlich darstellen

Insbesondere Texte, die direkt Bilder in der Vorstellung des Lesers erzeugen, können schön als Zeichnung dargestellt und anschließend mit den wichtigsten im Text auftauchenden Begriffen beschriftet werden.

Beispieltext: « Nous sommes en 2040. Une centaine de personnes vivent sur la Lune, faisant fondre de la glace pour avoir de l’eau, mangeant des plantes cultivées sur le sol lunaire et pratiquant des sports « volants » en profitant de la faible gravité de notre satellite. » (https://www.estrepublicain.fr/actualite/2017/09/23/un-village-sur-la-lune-d-ici-2040)

Bilder als Schreibanlass

Bilder, die uns emotional berühren, animieren uns auch unsere Gedanken zu artikulieren – warum nicht in Form eines Kommentars, eines Gedichts, eines Monologs/Dialogs etc.

Mit Erklärvideos das Sprechen fördern

Erklärvideos sind in Mode und eine wertvolle Möglichkeit, das Sprechen zu fördern – sowohl für jüngere Schülerinnen und Schüler (z.B. zu den Themen „Frühstück in Deutschland und Frankreich im Vergleich“, „das Schulsystem in Deutschland“), als auch für ältere Schülerinnen und Schüler (z.B. „La situation linguistique en Belgique“)(vgl. Böing/Conrad 2018).

Foto : Wulf Conrad

Educ‘Arte – bewegte Bilder

Die Plattform Educ’Arte bietet eine sehr große Auswahl an hochwertigen Videos zu kulturellen, geografischen und historischen Themen, die sogar von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern selbst für eigene Zwecke geschnitten werden können.

Mit Bildern auswerten

Für Schülerinnen und Schüler ist es oft hilfreich, sich bei der freien Rede an etwas festhalten zu können. Zur Auswertung einer Unterrichtsreihe können Fotos oder Postkarten mit Bezug auf das behandelte Thema zur Verfügung gestellt werden, die außerdem auch der Visualisierung und dem Verständnis bei den Mitschülern sorgen.

Foto : Wulf Conrad

Literatur

Böing M., Conrad W., 2018, „Vive les vidéos explicatives. Schüler erstellen Erklärvideos im Französischunterricht“, In: Der fremdsprachliche Unterricht Französisch. Heft 156, S. 38-44.  



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